Ich freue mich wenn Du weinst, denn weinen ist heilsam
- sebastian-handt
- 21. Feb.
- 2 Min. Lesezeit

Funfact: Ich bin ausgebildeter Bestatterđ€”ââïž! Ich habe tatsĂ€chlich von 2003-2006 eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft gemacht. Wer mehr dazu wissen möchte, frage mich gerne ;)
Jedenfalls habe ich im Rahmen dieser TĂ€tigkeit eine, auf den ersten Blick merkwĂŒrdige, Angewohnheit entwickelt: đąWenn Angehörige bei der Trauerfeier, oder der Aufbahrung, oder in anderen Situationen geweint haben, habe ich mich innerlich gefreut đ.
Das mache ich immer noch! Ich bin der festen Ăberzeugung, dass Weinen ein gesunder, heilsamer Prozess fĂŒr den Körper und den Geist ist â€ïžâđ©č! Weinen bedeutet Entlastung! Es bedeutet etwas loszulassen, und zwar nicht nur die TrĂ€nenflĂŒssigkeit! Es bedeutet vielleicht jemanden loszulassen, der oder die nicht mehr da ist. Es bedeutet Druck rauszulassen đ©. Druck der durch Trauer, durch Wut, durch Ohnmacht oder durch ĂberwĂ€ltigung entsteht.
đ„Č Weinen gehört fĂŒr mich zu einem Trauerprozess dazu! Auch im Coaching-Prozess gehört das Weinen fĂŒr mich dazu! Es kann sein, dass wir ĂŒber traurige Episoden des Lebens sprechen. Da dĂŒrfen TrĂ€nen ausdrĂŒcklich flieĂen. Es kann sein, dass es eine tiefe, entlastende Erkenntnis gibt und jemand weint.
Neben der FĂ€higkeit zu weinen beeindruckt mich auch das Vertrauen, das mir in der Situation geschenkt wird! Das muss man sich erst mal erlauben: Vor einem anderen Menschen zu weinen! Wie verletzlich sich Menschen mir gegenĂŒber zeigen, darĂŒber freue ich mich immer wieder aufs Neue! Ich bin selbst manchmal so berĂŒhrt, dass auch mir manchmal TrĂ€nen in die Augen steigen! Was fĂŒr ein Geschenk - Dieses Weinen!
Da finde ich es manchmal recht putzig, wenn Klient*innen sich setzen, bei ihren ersten SĂ€tzen anfangen zu weinen und sagen: âIch wollte gar nicht weinen!â Ich sage dann gerne: âHier wird viel geweint - meistens nicht ich!â, oder auch âIch bin im Erstberuf Bestatter, ich kann damit umgehen!â. Eine kleine TĂŒr zum Humor, damit die Klient*innen die TrĂ€nen besser aushalten können, denke ich mir dabei. Und es scheint zu helfen.
Bei mir hat jede*r das Recht zu weinen!
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